Der Ort liegt heute im Landkreis Dingolfing, Gemeinde Frauenbiburg.
RECHTSFORM
Im nördlichen Teil des Ortes befand sich ein Adelssitz, der "Niedermietzing"
genannt wurde. Als Sitz wird das Gut 1412 / 1413 bezeichnet; damals war es bereits
unter Vettern der Familie Schermer aufgeteilt. Wohl noch im 15. Jahrhundert
erwarb es die Dingolfinger Michaelibruderschaft; das Gut hatte seine Eigenschaft
als Sitz verloren und wurde in der Folge als gewöhnliches Bauernanwesen ausgetan.
1532 wird es unter dem Eigentum der genannten Bruderschaft aufgeführt.
(Ow I 138 Nr. 13 und 14. BHStA: GL Dingolfing Nr. 1, fol. 246 ff.)
BAUGESCHICHTE
Beide Teile des zweifellos
aus hölzernen Gebäuden bestehenden Sitzes waren 1412 / 1413 mit Gräben umfangen.
BESITZERFOLGE
Erasmus Schermer zu Mietzing, wohl ein Bruder von Ott
und Ruprecht Sch.
Er verkauft 25. I. 1383 seinen Hof zu Mietzing an Peter den Neunhauser, Kooperator
zu Frontenhausen, wobei er sich das Rückkaufsrecht für drei Jahre vorbehält.
21.X.1384 verkauft er eine dortige Wiese an seinen Vetter Eglof Sch.; damals
nennt er sich als "ze Mutzing".
(OW 1134 Nr, 2 und 3)
Ott Schermer zu Mietzing, wohl ein Bruder von Erasmus und Ruprecht Sch.
Er vererbt seinen Teil an "Niedermietzing" und "Ödenholzhausen"
(= Öd b. Frauenbiburg) an seine Söhne Peter und Paul, wobei ersterer Niedermietzing
erhält.
(BHStA., Kloster Niederviehbach Urk. Fasz. 22. RB XI 64. Ow 1134 Nr. 13)
Peter Schermer zu Mietzing < Ott Sch. >.
Er verkauft 24. XI. 1412 seinen halben Hof und Sitz zu Niedermietzing an seinen
Vetter Eglof Sch.
(Ow I 138 Nr. 13)
Ruprecht Schermer. ∞
um 1360 Erntraud < Ott Ecker von [Johannes‑] Brunn und Biegendorf,
Erntraud Seemann >; 1383 genannt als zu "Perchtenstorf" [=
Bertensdorf bei Frontenhausen], 1390 als zu Frontenhausen.
Er vererbt seinen Teil an Niedermietzing und Ödenholzhausen an seinen Sohn Ott.
(Erzbischöffl. Ordinariatsarchiv München: Ecker‑Chronik 211 ff. Ow I 134
Nr. 2, 135 Nr. 5, 138 Nr. 14)
Ott Schermer zu Mietzing <
Ruprecht Sch. >. ∞ N. < Heinrich der Grünpeck >; 1420,
1422, 1426 genannt als zu "Munichdorf" [= Obermünchsdorf b.
Reisbach], ab 1420 bis 1434 als zu [Ober‑] Sunzing; Richter zu Landau
1420.
Er verkauft 23. I. 1413 seinen halben Hof und Sitz zu Niedermietzing an seinen
Vetter Eglof Sch.
(BHStA: Kurbaiern Urk. Nr. 20839, 21326 21328, 21371; Kloster Aldersbach
Urk. Nr. 769. RB XII 334. Ow I 138 Nr. 14)
Eglof Schermer zu Schermau:
siehe Schermau!
(Ow I 138 Nr. 13 und 14)