Die Weiler Mitzing

Im Ortschaftenverzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928 wird u.a. aufgeführt:

Mietzing, Weiler, zur katholischen Pfarrei und zur Post Dingolfing 5,0 km, z.k. Schule Frauenbiburg 1,0 km, 40 Einw.,
6 Wohngebäude, Regierungsbezirk Niederbayern, Bezirksamt Dingolfing, Amtsgericht Dingolfing.
Mietzing, Weiler, zur katholischen Pfarrei, Schule und zur Post Deggendorf 2,3 km, 47 Einw., 10 Wohngebäude, Regierungsbezirk Niederbayern, Bezirksamt Deggendorf, Landbezirk des Amtsgerichtes Deggendorf überwiegend katholische Bevölkerung.

Aber im Ortslexikon von Deutschland sowie der unter Österreichs und Preussens Botmässigkeit stehenden nicht deutschen Länder von 1859 finden wir: 

MITZING Miezing), Weiler, Bayern, Niederbayern, Landgericht und ¾ Meile Süd g. West von Dingolfing, 30 Einwohner.
Diese Ortsname müsste als Pate für den Familiennamen MITZINGER gestanden haben - siehe Tarneller -. 

Im Ortschaftenverzeichnis 1) für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928 gab es zwei Einöden mit den Namen Mietzing. Ein Ort lag bei Dingolfing und der andere bei Deggendorf. Heute sind beide Orte eingemeindet. Sie wurden auch im Ortsverzeichnis der Deutschen Reichsbahn und der Reichspost von 1933 aufgeführt. Soweit war uns das schon bekannt.
Im "Ortslexikon von Deutschland sowie der unter Österreichs und Preussens Botmässigkeit stehenden nicht deutschen Länder von 1859" steht:

"Mitzing (Miezing), Weiler, Bayern, Niederbayern, Landgericht und ¾ Meile Süd oder San g. West von Dingolfing, 30 Einwohner.“

Doch hier wird der Name nur mit einem "i" bzw. mit "iez" in Klammern gesetzt. Auch in früheren Jahren gab es immer wieder Rechtschreibreformen. Der Weiler bei Deggendorf finden wir in diesem Verzeichnis nicht.
Weitere Ortschaften die auf den Familiennamen Mitzinger schließen lassen, fand ich nicht, auch nicht in Österreich. Nach dem Tarneller (Tirolernamensbuch) sollen die Familiennamen in Tirol auf einen Hof oder Berg u.a. zurückgehen. Der Tarneller hat dies an mehreren Beispiele erklärt und nachgewiesen.
Auf meine Abfrage vom Staatsarchiv in Landshut erhielt ich nun folgende Antwort:

"Die sechs Höfe der Ortschaft Mietzing bei Deggendorf unterstanden nach dem Historischen Atlas von Bayern 2) vor 1803 zwei mit der Gerichtsbarkeit dem Gericht Deggendorf. Die anderen vier Gehöfte als sogenannte einschichtige Güter der Propstei Deggendorf.
Die Ortschaft Mietzing (heute eingemeindet in die Stadt Dingolfing) lag vor der Verwaltungsreform von 1803 im Pflegegericht Dingolfing (Stadtamt Dingolfing, Obmannnschaft Mietzing).
Die heutige Schreibweise Mietzing ist früher sicherlich nicht so stabil gewesen und wohl auch mit kurzem "i" vorgenommen. Hierzu müssten die Quellen überprüft werden."

Die zuständigen Kirchenbücher der beiden Weiler beginnen erst nach 1650 bzw. 1690. Ein Mitzinger wurde in den ersten Jahrgängen in den vorhandenen Kirchenbücher nicht gefunden.
Es ist anzunehmen, das sie den Familiennamen erst nach ihren Weggang erhalten haben.

Mitzinger "Der der aus Mitzing kam".

Das zu den Ortschaften Mitzing bzw. Mietzing.

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