Auf der Suche nach der Bedeutung der
Familiennamen der "Alten Holzknechte" fand ich nun erstmals den Familiennamen
Mitzinger, aber mehr durch Zufall.
In dem Buch < Deutsche Namenskunde, Unserer Familiennamen in der fünften
verbesserte Auflage von Rudolf Schützeichel > las ich die Familiennamen mit
ihrer Bedeutung:
Unter MIĆI las ich dann:
MICI slavischer Stamm zu meč Schwert, oberwendisch Mječi slav, niederwendisch Mjacslaw (x asl. Mesiti, tsch. Mieti mischen und mysli), Miets-, Mütz|- laff, Mitz-, Mas| loff (vergleiche ON < Ortsname > Maßlow, Meckl.). Kf. Metschke, Mes| e(c), k(e), ik, ing, ke; Messe(l); Mie| tz(e), tsch (ke), citsch, ska, ske, sch(e)l; Misch| e(k), el, ka, ke, (s. d.), ing; Mis| ke, l; Miss| ach, el, ing; Mitzling. Vergleiche Mießnick und Nicolaus.
Der
Ortsname < Mitzing > ist zusammengesetzt aus dem Wort < Mitz > und
dem Suffix 3) < ing >. Mitz bedeutet Schwert.
Der Familienname Mitzinger "der aus Mitzing". Die Buchstaben "er"
wurden dem Ortsnamen angefügt.
Somit dürfte die Deutung des Familiennamens Mitzinger geklärt sein.
Der Familienname "Mitzinger" hat nichts mit "mitsingen"
zu tun.
Unsere heutigen Familiennamen wurden zwar im Mittelalter eingeführt. Sie waren
aber nicht erblich. In Frankreich gab es schon im 16. Jahrhundert behördliche
Maßnahmen zur Sicherung der Beständigkeit der Familiennamen. In Bayern werden
Namensänderungen 1677 verboten. In Österreich erst im Jahre 1776, also hundert
Jahre später. In Preußen noch später erst 1794. Die hannoversche Regierung ordnete
in den Jahren 1826, 1829 und 1855 für Ostfriesland die Aufstellung von Listen
der Familiennamen an.
Bis zu diesen Jahren konnten die Familiennamen durch sogenannte Beinamen sich
noch verändern.
Mai 2000
1.) Hof- und Staats Handbuch des österreichischen Kaiserthumes
II. Theil aus der k.k. Hof= und Staats= Aerarial=Druckerei 1845, Nr. 2 Ortschaftenverzeichnis
für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand
vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statisk Bayerns. Herausgegeben vom
Bayer. Statischen Landesamtes. München 1928. J. Limdauersche Universitätsbuchhandlung
(Schööping)
2) Historischer Atlas
von Bayern, Teil Altbayern, Heft 27: Deggendorf, bearbeitet von Klaus Rose,
München 1971 Seite 65.
3) Suf|fíx [lat.] das; -es, -e: an ein Wort, einen Wortstamm angehängte
Ableitungssilbe; Nachsilbe (z.B. -ung, -chen, -heit; Sprachw.); vgl. Affix,
Präfix.